Morbus Alzheimer

Die Demenz vom Alzheimertyp ist eine Erkrankung des hohen Lebensalters, kann aber auch schon selten vor dem 60. Lebensjahr auftreten; bei über 90-jährigen steigt die Häufigkeit auf über 10 %. Aus bisher nicht bekannter Ursache gehen bestimmte Zellen des Gehirns schleichend zugrunde, die besonders für die Aufnahme und Speicherung von Gedächtnisleistungen verantwortlich sind. Dadurch kommt es zu einem langsamen Verlust der Merkfähigkeit und später auch der Orientierung und anderer Funktionen des Gehirns; die Kranken werden zunehmend auf die Hilfe anderer angewiesen.

Zu Beginn kann die Symptomatik oft nur durch spezielle Gedächtnistests von der »normalen« Abnahme der Gedächtnisfunktionen unterschieden werden. Durch weitere Untersuchungen (EEG, Dopplersonographie der Hirngefäße, Computertomogramm oder Kernspintomogramm des Gehirns, Blutuntersuchungen) müssen andere Ursachen einer Demenz ausgeschlossen werden (z.B. eine Unterfunktion der Schilddrüse, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen des Gehirns, Abflussstörungen des Hirnwassers u.a.).

Im Hinblick auf die Aufklärung der Ursache und die Suche nach wirksamen Therapien werden weltweit ausgedehnte Forschungsvorhaben durchgeführt. Bisher können wir mit den modernen (und teuren) Medikamenten, die in den letzten Jahren entwickelt wurden, immerhin eine Verzögerung des fortschreitenden Krankheitsverlaufs und anfangs manchmal auch eine leichte Besserung erzielen.

Wichtig ist aber vor allem auch eine dem Krankheitsstadium angepasste kontinuierliche psychosoziale Betreuung der Patienten, mit der die Angehörigen allein oft überfordert werden, so dass frühzeitig entsprechende Hilfen (Sozialstation, Nachbarschaftshilfe, Essen auf Rädern, ggf. auch eine Heimunterbringung) geplant und in die Wege geleitet werden sollten. Hilfreich sind oft auch Erfahrungsaustausche mit Angehörigen anderer Betroffener.

• Deutsche Alzheimer Gesellschaft:

Landesverband Baden-Württemberg
Haußmannstr. 6 / 70188 Stuttgart
Tel: 0711 - 226 49 20 / Fax: 0711 - 226 49 22
e-mail: Alzheimer-BaWue@t-online.de

Auch andere neurologische Erkrankungen wie z.B. das Parkinson-Syndrom, die Multiple Sklerose und die Epilepsien können zu Gedächtnisstörungen führen. Dies kann durch unterschiedliche Testverfahren (Minimental-Status-Test, DemTect, PANDA, EPISCOPE) differenziert und im Verlauf überprüft werden.

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